Im Rahmen einer Gruppenführung konnten wir Anfang Mai den Lern- und Dokumentationsort Bückeberg entdecken. Historiker Alexander Remmel erklärte beim Rundgang über den Bückeberg die Bedeutung der Reichserntedankfeste, die hier von 1933-1937 stattfanden und eine der großen Massenveranstaltungen des Nationalsozialismus waren. Die Menschen, die teils aus ganz Deutschland anreisten, aber auch aus der Umgebung  - einige von uns hatten selbst aus Familienerzählungen davon gehört – sollten auf Adolf Hitler eingeschworen werden und sich als Gemeinschaft fühlen. Auf dem Bückeberg selbst wird klar, dass diese Gemeinschaft eine konstruierte war, denn so viele waren bereits damals ausgeschlossen! Auch die aufwändigen Militärvorführungen stimmten auf den Vernichtungskrieg ein, während der christliche Erntedank in den Hintergrund rückte. Vorrangig ging es darum, Bilder für die Propagandaabteilung zu erzeugen und in der Dauerausstellung wird sehr gut gezeigt, wie das funktionierte. So wird sehr deutlich, dass der Bückeberg ein toller Ort zum Lernen ist – über die Demokratie und vor allem ihren Schutz. Ein unbedingt empfehlenswerter Besuch!

Anne-Kathrin Borchers

Ende April war es endlich so weit und 13 aufgeregte Vorschulkinder der städtischen Kindertagesstätte und ihre Erzieherinnen besuchten uns auf unserem Milchviehbetrieb in Bodenwerder. Nach dem langen Fußmarsch wurde gemeinsam auf Strohbunden sitzend gefrühstückt und natürlich auch die hofeigene Milch sowie der Käse probiert.

Frisch gestärkt wurden dann verschiedene Aspekte moderner Landwirtschaft erkundet: beim Kälber-Hotel wurden Kälbchen beobachtet und am Laufhof die Kühe mit frischem Gras gefüttert. Staunend fühlten die Kinder die lange, raue Zunge der Kuh auf ihrer Hand und stellten fest: „Die hat ja oben gar keine Zähne!“ Im Stall beobachteten alle die Kühe, die dich gerade an der Futterstation bedienten und eine, die sich genüsslich von der Kuhbürste den Rücken streicheln ließ. Im Melkstand genau gezählt, wie viele Kühe gleichzeitig gemolken werden können und dann der große Milchtank bestaunt.

Mit viel Ausdauer wurde dann Sahne in kleinen Gläsern zu Butter geschüttelt – und voller Freude auf das Abendbrot im Rucksack verstaut. Mit vielen Eindrücken und nach dem langen Schütteln auch müden Armen ging es gegen Mittag wieder zurück zur Kita, natürlich nicht ohne sich noch einmal bei den Kälbchen zu verabschieden. Ein besonderes Erlebnis, das ich als LandFrau immer wieder gern gestalte.

Anne-Kathrin Borchers